17. Februar 2020
Schon lange, lange liegt hier ein schöner Stapel Bücher, von dem ich euch erzählen möchte. Ich habe Bücher von verschiedenen Verlagen zur Verfügung gestellt bekommen und gelesen und getestet, mit oder ohne Kinder.
Weil ich es ja offensichtlich nicht schaffe, euch die Bücher einzeln vorzustellen, habe ich mir überlegt, das jetzt mal alles in allem zu machen.
Und am Ende -tadaaa- gibt es eine Verlosung!
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1. Die Rotzlöffel-Republik
Zwei Frauen, Tanja Leitsch und Susanne Schnieder schreiben ein Buch, das auf den ersten Blick etwas bunt und kindisch wirkt. Wenn man zu lesen beginnt, denkt man erst Recht, dass es sich nur um einen Scherz handeln kann.
Aber die beiden Autorinnen, Frauen vom Fach, erzählen, wie der Alltag in unseren Kitas aussieht. Und dann ist der Spaß ganz schnell vorbei.
„Dieses Buch erzählt wahre Geschichten aus dem Leben, die zeigen, inmitten welchen Irrsinns aus pädagogischen Modellen, überforderten Eltern und bildungspolitischen Trugschlüssen sich der Alltag von Erzieherinnen und Erziehern mittlerweile abspielt.
Die Autorinnen wollen keine Schuld zuweisen, aber Verantwortung benennen und zeigen, welche Einflüsse Kinder oft als Tyrannen wirken lassen.“
Es ist nicht in allen Kitas und Kindergärten so.
Das ist klar.
Nicht alle Erzieher sind überfordert. Nicht alle Eltern sind anmaßend und nicht alle Kinder nerven. Überspitzt gesagt.
Aber „das herzerwärmende Bild von der Kindergarten-Tante, die tagein, tagaus in der Arbeit mit süßen kleinen freundlichen Kindern aufgeht“, gibt es nicht mehr, nicht mehr überall.
Zu groß sind die Erwartungen von allen Seiten, fast unmöglich die Anforderungen, hoch die Belastung durch Lärm und Keime, zu klein die Aufstiegschance und viel zu wenig die Anerkennung und Bezahlung.
Fast wird sich lustig gemacht, über die Erzieherin, die doch den ganzen Tag mit den Kindern in der Buch-Ecke oder im Sandkasten sitzt und dann über Überforderung klagt.
Es ist kein leichter Job!
Auch, wenn es anders aussieht.
Und viele, viele Eltern hätten große Probleme, wenn es ErzieherInnen nicht gäbe.
Mich hat dieses Buch sehr angepiekst, denn ich bin selbst Kindergarten-Mama und Erzieherin.
Ich habe gerne als Erzieherin gearbeitet. Und ich habe viele Erfahrungen mit den eigenen Kindern und deren Erzieherinnen gemacht.
Zu lesen und zu sehen, wo die Wertschätzung fehlt und in welche gestressten Hände wir unsere Kinder manchmal geben, kann schon schmerzen.
Aber sind die überforderten ErzieherInnen Schuld?
Sind die Kinder heutzutage unmöglich und frech?
Ist es die Politik, die von oben falsche Wege vorgibt?
Gibt es eine Antwort auf die „Schuld-Frage“?
In dem Buch wird teils humorvoll, teils bitterernst beschrieben, wie der Alltag in einigen Einrichtungen aussieht. Welchen Spagat einige ErzieherInnen leisten. Wie dreist einige Eltern ihren Erziehungsauftrag abgeben wollen. Wie viele Kinder von wenig Pädagogen betreut werden. Wie herausfordernd und gefährlich die Aufgaben sein können und die Entscheidungen, die getroffen werden müssen.
Es ist kein Geheimnis, dass die Bildungspolitik in unserem Land uns nicht gerade Freude macht. Manchmal frage ich mich, ob diejenigen, die diese Entscheidungen für Kinderbetreuung treffen, jemals dieses Kind, um das es geht, gesehen haben.
Meiner Meinung nach gehören Kinder unter 3 Jahren nicht in die Fremdbetreuung. Für Kind und Erzieher würde das vieles einfacher machen.
Ich weiß, dass das nicht allen Eltern möglich ist. Und dass es natürlich Einrichtungen gibt, die liebevoll und höchst pädagogisch betreuen und pflegen.
Aber ach.. ein schweres Thema.
Nicht leicht zu beantworten.
Lest dieses Buch.
Sagt euren ErzieherInnen Danke und gebt das Buch anderen Eltern weiter. Fragt, wie ihr als Eltern die ErzieherInnen oder Einrichtungen unterstützen könnt. Geht zu Demos und merkt Dinge in der Leitungsebene an, die euch stören.
Passend dazu dieser Artikel über eine Erzieherin aus Berlin.
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2. Eltern, entspannt euch!
Ein ganz anderes Buch, ein anderer Autor, andere Thematik.. und doch vielleicht sowas wie eine Antwort auf die Fragen von oben.
Es sind nicht immer die Kinder Schuld!
Ulrich Conrady ist gelernter Lüftungsbauer.
Warum schreibt er also Erziehungsratgeber?
Als Neurocoach entdeckte er die Kraft des Zusammenspiels von Klang, Entspannung und Intuition. Er entwickelte eine moderne Schalltherapie, mit der er nicht nur Kinder, sondern inzwischen auch Spitzensportler betreut.
Ein gesellschaftskritisches Buch, mit vielen Hilfen aber. Die Kinder sind wichtig und es gibt immer die Chance für Veränderung.
Schon allein das Inhaltsverzeichnis macht Lust auf mehr, finde ich.
Warum wir gestresst sind – wie wir ruhig werden
Kaum geboren, ab in den Hort
Hat richtiges Lernen mit Intelligenz zu tun?
Beziehung statt Medien
Und so ähnlich geht es weiter..
Ein Buch, das sich leicht liest, das Hilfen anbietet und das die Kinder ein bißchen entlastet. Das finde ich wichtig.
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Beide Bücher sind irgendwie ähnlich.
Fragen an die Gesellschaft.
Mehr Zeit für Kinder.
Mehr Wissen aus dem Hintergrund.
Mehr Verständnis für Schwächen.
Schreibt mir gern in die Kommentare, welches Buch ihr gern gewinnen möchtet und nehmt damit bis zum 24. Februar, 21:00 Uhr an der Verlosung teil. Die Gewinner werden per E-Mail benachrichtigt. Kein Umtausch, keine Barauszahlung, keine Gewähr. Teilnahme ab 18 Jahren, Versand nur innerhalb Deutschlands. Keine Adressweitergabe. Es gelten meine Datenschutzbestimmungen. Der Gewinn wurde mir zur Verfügung gestellt.
Mein Großer kam mit 3 in den Kindergarten, mit dem Kleinen werden wir es wieder so halten. Bei dem zweiten Buch fühle ich mich angesprochen, der Große ist seit September Schulkind – Entspannung, richtiges Lernen sind Themen, die uns betreffen und mich beschäftigen.
Ich würde mich freuen, wenn du mir dieses Buch schicken würdest.
Ich selbst habe eine Tochter in der Kita, die anderen Kinder gehen schon zur Schule! 🙂
Deshalb interessiere ich mich für das erste Buch! Ich sende dir liebe Grüße! Kerstin
Eltern, entspannt euch! Bin ich voll dafür 🙂
Als gelernter und gegenwärtig an einer Schule praktizierender Erzieher interessiere ich mich stark für den von Tanja Leitsch und Susanne Schnieder in ihrem gemeinsamen Werk „Die Rotzlöffel-Republik“ beschriebenen Arbeitsalltag von Pädagogen an einer Kita.
Hi,
ich finde das 2. Buch schon vom Titel spannender „Eltern, entspannt euch!“ … Ich hoffe dies gelingt uns (immer) mehr… Schon die Kapitelstruktur verheißt hier „Linderung“ in Form von Anregungen/Ideen
Das zweite Buch klingt echt interessant. Entspannung und runterkommen gerade nach der Schule bzw Kita fällt beiden Kindern gerade sehr schwer.