Amerika ist orange!

Der Monat Oktober gehört Halloween!
Schon seit ein paar Wochen waren die Vorbereitungen zu erkennen: Jetzt ist es soweit! Amerika feiert Halloween!

An allen Ecken, an denen es Obst und Gemüse zum Kaufen oder sogar zum Ernten gibt, gibt es jetzt auch Kürbisse. Viele Kürbisse! Pumpkin Patch is everywhere. Es gibt kleine Kinderfeste – und die gibt es oft, denn hier feiert man gern – die Feste sind jetzt eben ganz im Zeichen von Halloween. Amerika ist orange! Es gibt kleine Zug-Fahrten, Kinder-Schminke, Hüpfburgen … nur jetzt eben alles unter einem Motto.

Ich war unsicher, ob und wie wir mit unseren Kindern Halloween „feiern“ sollen. Feiern möchte ich das eigentlich überhaupt nicht und ganz entschieden bin ich noch immer nicht. Ich denke, wir sind irgendwie in dieser Zwischenphase, in der man ordentlich Spaß haben kann, ohne den Grund des Festes erklären zu müssen und ohne zu allem „Ja“ und „Amen“ sagen zu müssen. Denke ich. Und: Tatsächlich ist Halloween in Amerika weit weniger gruselig, als in Deutschland, bzw. Berlin. Das hätte ich nicht gedacht! Hier hat es viel mit Spaß zu tun. Dann steht eben in der Ecke mal ein Gespenst oder eine schwarze Spinne… die meisten „Halloween-Zeichen“ erkennen und kennen meine Kinder gar nicht… und ich werde mich hüten, sie ihnen zu zeigen. Ich weiß noch nicht, ob wir mit den Kindern am 31. Oktober für „trick or treat“ (Süßes oder Saures) um die Häuser ziehen. Denn wenn sie sich lustig verkleiden und Spaß haben sollten, bleiben trotzdem noch unendlich viele Süßigkeiten, die ja dann jemand aufessen muss… Ausserdem wäre das ein Grund, nicht zuhause zu sein, wenn andere klingeln. Denn ich habe eigentlich nicht vor, mich mit Süßigkeiten einzudecken. Mal sehen.

Heute waren wir im Irvine Regional Park.
Wir waren dort schon einmal, ich weiß nicht, ob ich davon geschrieben habe… der Park ist ähnlich groß und vielseitig, wie der Britzer Garten in Berlin. Er bietet viel Platz für Sportler und Spaziergänger, es gibt ein paar Spielplätze, einen kleinen Zoo, ein Gewässer, auf dem man mit Booten umhertingeln kann, diese kleine Eisenbahn und eben Spielecken, die je nach Thema ungestaltet werden.
Heute gab es zusätzlich die Möglichkeit, auf einem Heuwagen mitzufahren, nach Gold zu graben, Ringe auf Kürbisse zu werfen, den Weg durch ein Heu-Labyrinth zu finden, in ein Grusel-Haus zu gehen und Kürbisse zu kaufen. Ich weiß nicht, ob ich in meinem Leben schon jemals so viele Kürbisse gesehen habe!

Weil wir an den Donnerstagen und Freitagen alle früh aus dem Haus gehen und ich dann das Auto habe und weil die Kinderbetreuung noch immer nicht ganz leicht für die Jungs ist, suche ich mir für diese beiden Tage gern Ausflugsziele oder besondere Dinge für die Kinder aus. Manchmal gibt es auch ein kleines Geschenk – heute waren wir im Irvine Regional Park.

Liam hat heute morgen ganz tapfer seine Betreuerin angelächelt, hat sich über seine Lieblingsmusik gefreut, die sie für ihn angemacht hat und er hat weder gebrüllt, noch geweint, als wir gegangen sind. Nur seine Lippen haben ein bißchen gezittert.. Haach. Ich konnte noch sehen, dass er sich ein Spielzeug genommen hat, dann hat mich mein Mann weggezogen. Sonst hätte ich Liam noch einmal umarmen müssen! – Er genießt es, wie stolz wir auf ihn sind. Und er hat sich sehr auf diesen Ausflug heute gefreut. Immer wieder hat er „sch sch sch huhuuu“ gemacht, um zu zeigen, dass er gern mit dem Zug fahren will.

Es war sonnig und warm, aber es ist nicht mehr nur heiß hier. Die Preise haben mich ein bißchen geschockt und gebremst und ich musste sehr zwischen „wollen die Kinder – ist aber zu teuer“ und „ist teuer – aber die Kinder wollen es“ abwägen…
Wir hatten einen tollen Tag! Wir haben für eine Zugfahrt und für diesen Cookie bezahlt. Auch für den Zoo hätten wir Eintritt bezahlt, aber die Tore schlossen sich bereits um 15:30 Uhr – wir waren 15:38 Uhr da.
Ohne Geld auszugeben haben wir auf dem Spielplatz gespielt, haben wir Enten gefüttert, sind wir durchs Heu-Labyrinth gerannt, waren wir spazieren, haben wir viele Fotos gemacht und haben wir Kürbisse gestapelt. Als Emilian auf ein Heu-Pferd steigen wollte, ist seine Hose gerissen. Seine Lieblingshose, die ihm sein Onkel vor vielen Jahren aus Afrika mitgebracht hat. Er hatte sie wirklich oft an und es gab ein paar Tränen. Ich wollte ihn trösten und sagte: „Das kann man doch nähen!“, aber Emilian sagte: „Du kannst doch gar nicht nähen.“ Leider hat er Recht. Vielleicht finde ich jemand… Wir haben uns eine Weile mit dem Schaffner unterhalten. Er war ganz begeistert, dass wir aus Deutschland sind und zu Mariners Church gehören.
Und wenn die Kinder an solchen Abenden frisch geduscht und kichernd in ihren Betten liegen, dann weiß ich, dass es ihnen gut ging!

 

Immer und immer wieder fährt der Zug seine Runden

Zugfahrt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Heu-Labyrinth

Heu Labyrinth

 

Viele, viele Kürbisse

Orange leuchtet         Kürbisse

 

Hoch zu Ross

Heu-Pferd

 

Boo!

Boo!

 

Emilians dekorierter Keks

Der Cookie

 

Der Garten der Pfauen

Natur pur

 

 

Das sind unsere Halloween-Eindrücke. Meist orange… Mir fällt auf, dass ich noch gar keinen Halloween-Sale gesehen habe…
Zusätzlich zum Halloween-Zeugs gibt es tatsächlich – neben Schneeanzügen und Fellstiefeln – auch erste Weihnachtsbeleuchtungen. Und selbst meine Freundinnen, die hier aufgewachsen sind, beschweren sich, dass es trotz über 30°C keine kurzen Hosen für die Kinder mehr zu kaufen gibt. Wenn Halloween vorbei ist, bin ich sehr auf Thanksgiving und noch mehr auf Weihnachten gespannt. Denn Weihnachten in Flip Flops ist auch irgendwie besonders.

Comments

  1. […] zu Halloween, Thanksgiving und Weihnachten lassen es die Amerikaner aber richtig krachen. Und wie auch bei den […]

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