Staunen

Wir staunen über Emilian!
Es wird uns wohl immer öfter so gehen, denn er macht Dinge, die wir ihm nicht zugetraut hätten.

Vor ein paar Tagen war ich mit ihm auf einem Spielplatz und weil es schon ziemlich spät war, waren wir die einzigen da. Ich werfe ihm unseren Ball zu und er tippelt herum und spielt mal hier und mal da. Dann entdeckt er einen anderen Ball, einen größeren. Einen richtigen Fussball.
Sofort tippelt er in diese Richtung los. Aber obwohl kein anderes Kind mehr da ist, möchte ich, dass er nicht mit dem Ball spielt, denn er gehört ja nicht uns.
Mein Rufen und Locken funktioniert nicht und so nehme ich den Fussball irgendwann und lege ihn hinter den 50 cm hohen Zaun am Spielplatzrand, damit Emilian ihn nicht mehr nimmt und sich auf unseren Ball konzentriert.
Das macht er auch.
Und zwar nimmt er unseren Ball, tippelt los und wirft ihn auch hinter diesen kleinen Zaun.

An einem anderen Tag waren wir bei einem Ehepaar eingeladen. Sie haben ein großes Haus mit Terrasse und einen ziemlich großen Hund. Der Hund war 15 Jahre alt und ziemlich langsam und schlapp und irgendwie schon .. naja, am Ende seiner Tage. Wie ich ja berichtete, mag Emilian Hunde und im ersten Moment war er erfreut, diesen großen Hund ganz aus der Nähe zu sehen. Dann fiel ihm wahrscheinlich die Größe auf  – und aus Faszination wurde Respekt und dann auch Angst. Aber es war kein Problem für die Gastgeber, ihren Hund irgendwo hinzulegen und er blieb dann da.
Im Laufe des Nachmittags schien Emilian zu merken, dass der Hund weder bellt, noch sich schnell oder überhaupt irgendwie bewegt. So traute er sich immer näher an den Hund heran und bückte sich dann plötzlich, um ein bißchen das Fell anzufassen. Keine Reaktion.
Er tippelt zu uns zurück, beobachtet den Hund (der sich aber nicht bewegt), tippelt zu ihm zurück, bückt sich, streckt die Hand aus, berührt den Hund an der Nase und nimmt dann die Oberlippe des Hundes in seine Hand, klappt sie ein bißchen auf und guckt sich die Zähne an..
Ich konnte nicht glauben, dass er das gemacht hat!!
Stolz und ein bißchen aufgeregt kommt er zu uns zurück.
Nach einer kleinen Verzögerung von vielleicht einer Minute merkt der Hund, dass ihn irgendwas im Mund gestört hat, zeigt Zähne und Zunge, steht auf und trottet davon. Das allerdings war dann wieder zu viel für Emilian und ab diesem Moment hat er den Hund nicht mehr beachtet.

Comments

  1. Kuhley, Hannelore says:

    Ich könnte mir von Emilian ja eine Scheibe abschneiden. Ich mache lieber einen großen Bogen um jeden Hund, ob groß oder klein.Man könnte ja zu ihm (Emilian) in die Schule gehen Gruß Oma

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