05. November 2020
Am 5. eines Monats möchte ich euch erzählen, was ich eigentlich so den ganzen Tag gemacht habe.
Falls jemand fragt:
„Was macht du eigentlich den ganzen Tag?“
WMDEDGT?
Gegen 4:00 Uhr werde ich wach. Irgendwo bellt ein Fuchs. Und der Kleinste ruft nach mir. Er kommt nicht, also gehe ich gucken. er ist aus dem Bett gefallen und hat sich in der Leiter vom Hochbett verklemmt. Ich frage ihn, ob er in mein Bett möchte. Er verneint, also wickele ich ihn im Halbschlaf aus seiner Decke und der Leiter und lege ihn ins Bett. Er schläft schon wieder. Zurück in meinem Bett grübele ich, ab wann ein Schnupfen und Halsschmerzen „gefährlich“ sind. Trotz Lockdown sind wir in Schule und zwei Kitas unterwegs und irgendwie nicht besonders isoliert.
Um 6:20 Uhr klingelt der Wecker. Natürlich bin ich müde. Die Jungs lassen sich leicht wecken, aber brauchen eine Weile, um in Schwung zu kommen. Wir frühstücken, hören sogar Musik und dann ist es 7:30 Uhr. Der Mittlere hasst es, zu spät zu kommen und kriegt einen Schreck. Er hat Zeit, aber er weint und zieht sich an und ist schon draussen. Ich ziehe ihm noch die Jacke richtig über die Hose, wische seine Tränen ab, reiche die Maske hinterher und weg ist er. Es tut mir leid, dass der Morgen so endet. Der Große hat mit zu-spät-kommen überhaupt kein Problem und packt in Ruhe sein Zeug. Er fährt los und ich sage ihm, dass er nochmal nach seinem Bruder gucken soll.
(Hab ich in diesem Blog mal von Wickel-Babys und Still-Kindern geschrieben??? Jetzt schicke ich die großen Jungs morgens allein zur Schule..)
Der Kleinste liegt auf der Couch und trinkt seinen Kakao. Er muss mit dieser einen bestimmten Decke ganz bestimmt zugedeckt werden, ein Kuscheltuch muss seitlich am Kopf liegen, ein anderes unterm Kinn, weil die Flasche tropft. Es darf nur dieses eine Kissen und diese Couch-Ecke sein und am besten niemand sonst auf der Couch. Puuh…
„So ein Quatsch!“, denkt ihr?
Dann kennt ihr wahrscheinlich keinen Dreijährigen um 7:00 Uhr morgens und eine Mama, die um jeden Preis Stress vermeiden will…
(An dieser Stelle ein Gruß an alle, die sich wiederfinden und erleichtert aufatmen und nicken.)
Der Mann steht auf, der Kleinste zieht sich an. Nach dem Kakao ist er das liebste friedlichste Kleinkind auf Erden. Ich versuche schnell, eine Sache am PC zu erledigen, schaffe es nicht, trinke einen Kaffee, packe meine Sachen und fahre kurz nach 8:00 Uhr in die Kita. Uuh, ist das kalt! Ich brauche Handschuhe auf dem Fahrrad! Aber die Sonne, so schön und noch einen Hauch warm.
Im Kindergarten sind wir draußen, seit Juni. Immer. Außer zum Frühstück und Mittag und zur Ausruh-Geschichte nach dem Mittag. Wir trinken viel Tee und harken Laub, damit uns warm bleibt. Ich probiere verschiedene Jacken-Konstellationen, damit ich bis zum Winter noch Möglichkeiten habe. Die Kinder tragen schon Mützen, Handschuhe und natürlich Matschhosen – oft vergeht gefühlt ein halber Arbeitstag nur in der Garderobe.
13:30 Uhr verabschiede ich mich bei den Kindern und fahre nachhause. Auf der Strasse treffe ich eine Freundin und wir quatschen kurz. Meine Hände sind wieder kalt, aber die Sonne ist echt schön.
Ich bin mit dem Sohn an der Schule verabredet, er steht da, wo ich ihn nicht sehen kann. Also warten wir beide ein paar Minuten, ohne uns zu sehen, finden uns dann und fahren nachhause. Ich rede nochmal mit ihm über den Morgen, dass er sich nicht stressen muss und dass zu-spät-kommen auch kein Weltuntergang ist. Allerdings hat jede Klasse einen Gang und einen Weg und einen „Termin“ zum Hände waschen.. ich verstehe, dass das blöd ist, wenn man den verpasst.
Zuhause gehe ich kurz auf die Toilette und fahre weiter zur Kita, um den Kleinen 14:30 Uhr abzuholen. Er ist richtig gut drauf und fährt laut singend mit dem Laufrad vor mir her. An der Ampel treffen wir den Großen, der aus der Schule kommt. Alle zuhause!
Der Mann kocht Mittag, der Mittlere setzt sich an die Hausaufgaben, ich klettere mit dem Kleinen auf den Dachboden und hole die Weihnachtskiste. Eigentlich brauche ich nur einen Adventskalender, aber die Freude ist groß, als die Kinder die Kiste sehen. Dann soll es so sein. Ich stelle wirklich jedes Jahr fest, dass die Herbst-Kiste fast unangerührt bleibt, weil ich so lange noch Sommer und Sonne feiere, bis es dann Mitte November ist und wir für Weihnachten schmücken. Wir sammeln im Herbst Kastanien und pressen Blätter.. aber mehr nicht.
Auf dem Dachboden habe ich noch einen Sack mit Winter-Jacken gefunden. Auch Mützen und Handschuhe finde ich. Na, das passt ja. Ich schleppe alles ins Wohnzimmer und sortiere dünne Jacken weg und die dicken in die Garderobe.
Während der Mann ein OnlineMeeting hat, spielen der Große und der Kleine oben mit Lego und ich sitze mit dem Mittleren an den Hausaufgaben. Nebenbei telefoniere ich über eine Stunde lang mit meiner Oma. Wir haben uns echt ewig lange nicht gesehen..
Als der Mann gegen 17:00 Uhr aus seinem Büro kommt, ziehe ich mich zurück. Wir wollten mit den Mamas von MOPS einen Adventskalender basteln. Weil wir nun OnlineMeetings haben, erkläre ich in einem kurzen Video, was es mit dem Kalender auf sich hat und wie er gebastelt wird. Mein Mann lädt das Video hoch und ich verschicke es. Toll, wie schnell das geht! Draussen ist ein wunderschöner Sonnenuntergang und ich schicke den Großen, um ein Foto zu machen.
Der Mann verschwindet, um sich mit einem Freund zu treffen und ich bleibe ein bißchen verlassen im Chaos zurück. Es dauert eine Weile, bis Ruhe einkehrt. Die Schultaschen werden gepackt, die Schlafanzüge angezogen und zum Essen mache ich ein Hörspiel an. Eine Freundin erzählt mir, dass sie mit Zwillingen schwanger ist und ich flippe kurz aus. Die Kinder essen schneller Obst und Gemüse, als ich schnippeln kann, aber ich stopfe sie gerne damit voll.
Das Hörspiel ist noch nicht vorbei, also machen wir kurz nach 20:00 Uhr kurz Pause, gehen Zähne putzen und die Kinder legen sich ins Bett. Der Große findet noch Knicklichter, knickt sie versehentlich und die Kinder nehmen sie mit ins Zimmer. Eins bricht und läuft aus. Der Schlafanzug wird nochmal umgezogen und die Hände gründlich gewaschen. Während das Hörspiel läuft, bringe ich den Müll raus, räume ich die Küche auf, dann das Wohnzimmer. Ich beantworte Nachrichten auf meinem Handy, mache mir Musik an und setze mich, um diesen Beitrag zu schreiben. Zwischendurch packe ich ein Geschenk aus, dass ich meinem Mann und mir geschenkt habe. Ich habe viel Gutes gehört und bin sehr gespannt! (Werbung, selbst bezahlt) Und plötzlich ist es 22:30 Uhr. So vergehen diese Tage, an denen gefühlt nichts passiert.
Wie schön, dass morgen Freitag ist!
haha, sehr viel genickt – könnte auch ein Tag von uns gewesen sein!
viele Grüße!
Mandy
Danke! Schön zu hören 🙂