05. Mai 2019
Am 5. eines Monats möchte ich euch erzählen, was ich eigentlich so den ganzen Tag gemacht habe.
Falls jemand fragt:
„Was macht du eigentlich den ganzen Tag?“
WMDEDGT?
Gegen 7:30 Uhr werde ich in meinem schönen AirBnB Bett in London wach. Die Sonne scheint, es ist Sonntag, ein kalter Luftzug und Straßengeräusche kommen durchs Fenster und ich nehme mein Handy, um kurz mit meinem Mann zu besprechen, ob er mich vom Flughafen abholt. WLAN ist selten und kostbar in England. Wir schlafen zu dritt in einem Zimmer, unten schlafen die anderen beiden. Meine Schwester geht duschen und ich schlafe nochmal ein.
Ungefähr eine Stunde später stehe ich auf, packe meinen Koffer ein bißchen und warte, bis das Bad frei ist. Da wir nur mit Handgepäck reisen, muss ich meine Flüssigkeiten gut sortieren. Wir treffen uns zu fünft in der kleinen Küche, um zu frühstücken und um Reste zu essen und zu trinken. Die 5 Tage in London waren voll und schön, ganz besonders für alle von uns, denke ich. Ich bin noch nicht wieder genug da, aber ich erzähle davon mal.
Es ist sonnig, aber kalt in London, als wir gegen 10:00 Uhr aus dem Haus zur Bushaltestelle laufen. Dass die Autos an der Strasse nicht von links, sondern von rechts kommen, irritiert mich auch an Tag 5 noch sehr. Wir fahren mit dem Bus ein paar Stationen, dann laufen wir, um zu einer anderen Bushaltestelle zu kommen, an der ein Bus zum Flughafen fährt. Ich finde den öffentlichen Verkehr sehr kompliziert in London. Eine von uns fünfen hat erstens unterwegs Internet und zweitens Ahnung von Bussen und Bahnen. Ohne sie hätten wir uns nicht zurecht gefunden.
Der erste Flughafen-Bus ist voll, also stehen wir weitere 30 Minuten im britischen Wind unter graum blauem Himmel und warten. Wir essen unterwegs immernoch Brot und Gemüse-Reste, um keine Probleme mit dem Handgepäck zu haben. Ich glaub, wir alle sind in unseren Gedanken und freuen uns auf zuhause, verabschieden uns von London und sortieren unsere Konferenz-Gedanken im Kopf. In einem Jahr wird die Konferenz wieder stattfinden und wir waren mit die ersten, die sich direkt am Ausgang der Wembley-Arena angemeldet haben. Wer kommt mit?
Im Flughafen-Bus haben wir Platz, es ist warm, es gibt WLAN und wir machen das vorletzte Selfie von uns. Am Flughafen steigen wir aus, suchen eine Toilette und checken gegen 12:00 Uhr ein. Meine Ohrringe piepsen bei der Kontrolle und ich muss meine Flüssigkeiten-Tüte zum Testen öffnen. Aber alles geht gut und schnell weiter. Wir schlendern durch die Duty Free Abteilung. Ich sprühe mich mit kostbaren Victorias Secret Düften ein und suche nach Geschenken für die Jungs. Aber wir haben gestern im Restaurant unser englisches Geld bis auf den letzten Cent ausgegeben und kaufen nichts mehr. Schnell finden wir unser Gate und kommen ohne lange Wartezeiten in den Flieger. Nur mit Handgepäck und bei so einem kurzen Flug geht das alles irgendwie schnell und einfach. Ach ja.. und weil ich keine Kinder dabei habe 🙂
13:30 Uhr hebt der Flieger ab. Ich stecke mir Kopfhörer ins Ohr und lasse über Spotify die Liste der Konferenz-Lieder laufen. Ich versuche, es so laut wie in der Arena hinzukriegen, aber das schafft mein Handy nicht. Es hat mir so gut getan, diese laute Musik. Im Kopf und im Bauch. Seine eigene Stimme nicht mehr zu hören. Ich schlafe im Flugzeug ein. Neben mir sitzt ein älteres britisches Pärchen, dass sich in einem deutschen Reiseführer die Berliner Cafés anschaut. Ach ja. Wie toll, dass ich in Berlin kein Tourist sein muss.
Kurz nach 16:00 Uhr deutscher Zeit landen wir, es ist windig, aber etwas freundlicher. Denke ich. Vielleicht einfach, weil es eben Berlin ist. Wieder kommen wir schnell raus, zu unserem Koffer und aus dem Flughafen. Mein Mann und die Kinder sind schon da und holen mich ab. Wir bringen eine Freundin nachhause. Im Auto fängt ein Kind an, ohne Pause zu reden. Das andere starrt mich nur selig an, das dritte fragt nach den Geschenken. Willkommen Zuhause, Mama!
Wir steigen zuhause aus, mein Mann fährt direkt weiter, weil er noch einen Termin hat. Und so stehe ich da – und bin etwas überfordert.
Die Kinder hatten volle schöne Tage und wollen mir alles zeigen und berichten. Sie waren in meinem Namen mit Papa auf einer Spiele-Messe für Blogger und haben wirklich tolle und kreative neue Spiele. Ehe ich irgendwas sagen kann, sind drei Fensterscheiben mit bunten Stiften bemalt. Ich möchte duschen. Ich brauche einen Kaffee. Ich sehe, dass ich Blumem gießen sollte. Ich gebe den Hasen Löwenzahn, weil ich das Gefühl habe, dass auch sie etwas vernachlässigt wurden. Ich frage nach den beiden Feiern, auf denen sie heute und Mittwoch waren. Sie haben wirklich schöne Tage gehabt. Ich hole Geschenke und Süßigkeiten aus meinem Koffer. Ich wechsle eine Windel. Jari war von Donnerstag bis heute bei meinen Eltern. Das heißt einerseits, dass mein Mann und die beiden Großen wirklich intensive besondere Tage und auch Erlebnisse und Gespräche hatten. Das heißt aber andererseits, dass auch er vier Tage nicht da war und Mama braucht und erstmal ankommen muss. Auch für ihn war die Zeit bei Oma und Opa sehr gut! Ich höre also zu. Ich erzähle von England. Ich frage nach Hausaufgaben …. und setze mich mit zu Mathe-Arbeitsblättern. Irgendwie nebenbei schmiere ich ein paar Brote und schneide Äpfel.
Ich hab das Gefühl, an 20 Stellen gleichzeitig nichts zu schaffen. Hab ich nach dem Frühstück überhaupt was gegessen? Aber es ist trotzdem irgendwie ruhig – nur eben durcheinander. Und weil es Sonntag Abend ist, hab ich sowieso gute Argumente, die Kinder Richtung Bett zu scheuchen. Ich bitte sie, sich am Montag nicht zu verabreden, damit wir in Ruhe ankommen und reden können.
Kurz vor 20:00 Uhr kommt mein Mann nachhause und hilft mir, die Kinder ins Bett zu bringen. 5 Personen haben große Bedürfnisse und viel Rücksicht ist geboten. Mein Mann ist eher unten in der Küche und macht mir ein wunderbares Essen. Ich versuche, ihm meine Gedanken von der Konferenz weiterzugeben und stolpere immer wieder. Aber er spürt, wie gut es mir getan hat und auch ich merke, wie wichtig das war und wie sehr ich alles genossen habe. Das andere Land. Die Mädels. Die Freizeit. Die Freiheit. Die Musik. Die Themen. Die Emotionen. Die Sisterhood!
Jetzt ist es fast 23:00 Uhr. Ich habe beide Blog-Einträge geschafft und muss jetzt schnell duschen. Und dann habe ich alles geschafft und bin bereit für die erste Mai-Woche!
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