3 Monate mit Baby

18. November 2024

Ich möchte euch einen kleinen Einblick aus meinem Alltag geben. Dass ich für den Eintrag drei Tage gebraucht habe, sagt schon alles…

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  • Vor einem Jahr im November bin ich schwanger geworden, nachdem ich lange darauf gewartet habe und es fast nicht mehr glauben konnte. Es kommt mir so lange her vor und ich bin sehr dankbar. In allen stressigen Zeiten bin ich mir immer bewusst, dass ich mir dieses Leben und dieses 4. Kind so sehr gewünscht habe!
  • Mein Baby ist also 3 Monate alt. Das kann ich ja kaum glauben. Manchmal staune ich immernoch, dass sie wirklich ein Mädchen ist! Und ich finde, langsam merken wir an Kleinigkeiten, wie sie sich durch bestimmte Geräusche oder Blicke von unseren Jungs unterscheidet.
  • Die Tage und Nächte haben sich gut eingepegelt und laufen ungefähr ähnlich ab. Wir gehen gegen 23:00 Uhr ins Bett, das Baby schläft dann. Ich lege sie auf dem Bauch in ihr Bettchen neben meinem Bett. Da schläft sie so gut. Ich stille sie 2-3x in der Nacht. Das ist entspannt, sie ist leise und schläft danach wieder gut ein. Am Morgen hat sie gegen 5/6 Uhr so eine Phase, wo sie gern im Bett liegt und lacht und erzählt. Wenn wir aufstehen müssen, ist sie dann wach. Wenn wir weiter schlafen können, schläft sie noch einmal ein. Die Vormittage und Nachmittage sind unterschiedlich gefüllt. Beim Stillen schläft sie meist schnell ein, aber schläft dann nicht lange. Ich nutze die Trage noch nicht so oft, um meine Schultern zu schonen. Aber wenn: In der Trage schläft sie immer tief und lange. In ihrer Wiege wird sie schneller wieder wach. Sie ist dann fröhlich und wird von den Jungs geliebt und bespaßt. Aber so richtig zur Ruhe kommt sie am besten am Abend und in der Nacht.
  • Ich bin so dankbar für meinen Körper. Ab und zu merke ich an eingerissenen Mundwinkeln oder Haarausfall, dass er arbeitet und kämpft. Und der Muskelkater! Ich war vorher nur ein wenig sportlich und trainiert – aber zu viele Muskeln hatten zu lange nix zu tun. Ich kann gut stillen und gut schlafen und fühle mich fit. Mein großes Ziel ist es, zum nächsten Sommer wieder straffere Haut zu haben und mich einfach wohl zu fühlen. Das wäre schön.
  • Letzte Woche habe ich mit regelmäßigem Sport angefangen. Steht sogar im Kalender! Für einen Rückbildungskurs außerhalb bin ich zu faul oder zu bequem oder zu beschäftigt… Ich mache schon seit Jahren regelmäßig Sport zuhause am PC. Man muss es einfach nur machen! Meine liebsten Sport-Trainerinnen sind Jillian Michaels (anspruchsvoll!), Paulina Wallner (sie ist selbst grad Mama geworden und so sympathisch) und Patricia Kraft (alle Workouts rund um Schwangerschaft und Rückbildung). (Werbung aus Überzeugung)
  • Ich vermisse meine Jeans! Sehr. In die Hosen passe ich noch nicht wieder rein. Auch Still-Oberteile habe ich nicht so, weil ich sonst immer im Sommer gestillt habe. Meist trage ich jetzt ein Still-Unterhemd und einfach einen Pulli oder langärmeliges Oberteil drüber, was ich dann hochziehe. Im Winter ist das ziemlich anders.
  • Unser Auto hat 5 Sitze und 2 zusätzliche zum Umklappen. Wir sind nun 6 Personen und passen also alle ins Auto. Gepäck passt dann aber kaum noch dazu. Schon gar nicht ein Kinderwagen. Wir müssen also logistisch immer gut mitdenken, was wir mitnehmen, was wer tragen kann, wer mit Auto, Rad oder Bus fährt – und wie in aller Welt wir mal an ein bezahlbares größeres Auto kommen sollen.
  • Nach 3 Monaten ist unser Mädchen so wach und fit, dass sie gut kommunizieren kann. Ich finde, dass ich sie so verstehe, wie kein Baby sonst. Aber vielleicht trage ich auch einfach die Erfahrungen der drei anderen Babys in mir. Ich merke wirklich, dass es mir keine Last, sondern eher ein großes Glück ist, dass oft nur ich sie verstehe und nur ich sie beruhigen kann. Bei den anderen Kindern hatte ich entweder weniger Erfahrung oder weniger Zeit. Und dann fehlte irgendwann die Kraft. Nun genieße ich das.
  • Ebenso genieße ich es, große Teenager zu haben. Da diskutieren wir schon mal über den amerikanischen Präsidenten, über Taschengeld, erste Rasierer, Klima-Wandel, über Handy-Zeiten, Gartenarbeit und (un)aufgeräumte Kinderzimmer. Es ist wunderschön und herausfordernd, gleichzeitig an Still-Demenz zu leiden, eine unendliche to-do-Liste im Kopf zu haben und über die großen Themen des Lebens zu reden.
  • Der Große kämpft mit dem Fach Französisch und geht langsam in Richtung Berufswahl. Er ist sehr vielseitig interessiert und begabt.
    Der Mittlere hat „Darstellendes Spiel“ für sich entdeckt und vielleicht kriege ich nun endlich den Breakdance-Sohn, den ich immer wollte.
    Der Kleine lernt Schreibschrift und macht erste Erfahrungen als Klassensprecher. Ein Hobby suchen wir gerade für ihn.. er ist kleiner Bruder von zwei Teenagern. Aber er ist eben auch erst 7 Jahre alt.
  • Ich jongliere im Alltag mit meinen Herausforderungen und der neuen Freiheit. Manchmal schaffe ich viele kleine Projekte. Manchmal lähmt mich allein unsere wöchentliche Wäsche. Manchmal bin ich fit und wach und denke an Geburtstage und Termine. Manchmal stehe ich auf, um mir die Hände einzucremen und wenn ich an meiner Wickeltasche bin, weiß ich nicht mehr, was ich dort wollte. Manchmal rede und schreibe und quatsche und laufe ich den ganzen Tag. Und manchmal setze ich mich morgens auf die Couch in die Still-Ecke, mit Laptop und Buch – und stehe am Nachmittag wieder auf. Es ist alles wild und es ist alles okay. Diese ruhige Jahreszeit hilft mir sehr beim Ankommen.
  • In der Küche am Schrank hängt jetzt ein weißer Zettel, daneben liegt ein Kugelschreiber. Wenn ich es mit meinem Gedanken, den ich nicht vergessen will, bis zu dem Zettel schaffe, dann schreibe ich ihn auf. Und dann erinnere ich mich… dass ich den Geburtsbericht schreiben wollte, dass ich ein Päckchen für eine Freundin packen wollte, was ich kaufen muss, an welche Termine ich denken will und sowas.
  • Ich bin ganz stolz und glücklich, dass wir die Themen „Kindergeld“, „Elterngeld“ und „Kindererziehungszeiten bei der Rentenversicherung“ erledigt und abgehakt haben!
  • Die Wäsche für 6 Personen ist echt viel! Nachdem ich mich entschieden habe, mir zum 40. Geburtstag nächstes Jahr einen Wäschetrockner zu wünschen, haben wir ein gutes Angebot im Lidl Online Shop entdeckt und einfach bestellt. Dann wird es eben ein Familien-Weihnachtsgeschenk… Ich bin ganz gespannt, zum ersten Mal einen Trockner zu besitzen! Auf was muss man achten? Gibt es lebenswichtige Hinweise von euch?
  • Meist habe ich keine Zeit, mir Sorgen zu machen oder Nachrichten zu lesen – aber manchmal erschlagen und erdrücken mich die Schlagzeilen. Ich würde gern wissen, in was für einer Welt meine Kinder aufwachsen werden. Besonders meine Tochter. Ich habe mir immer sehr ein Mädchen gewünscht, finde es aber viel leichter, Jungs zu erziehen. Mein Glaube an Gott gibt mir den Halt, den ich für jeden Tag brauche und ich bete um Schutz für meine Kinder und um Weisheit, sie zu guten Menschen zu erziehen.
  • Der Alltag mit Baby fühlt sich so normal für mich an. Vielleicht, weil ich als Mütterpflegerin näher am Thema war. Vielleicht, weil es eben nicht das erste Baby ist oder weil ich es eben so gerne mache.. Manchmal wundert mich das auch, weil unser drittes Kind ja schon 7 Jahre alt ist. Das Stillen und Wickeln und Tragen und Schieben und Einschlafen ist irgendwie normal für mich. Ich genieße die einzelnen Momente so sehr.. mein Baby zu halten, zu riechen, zu beobachten. Ohne die Unsicherheit und Überforderung.. mit der Gewissheit, dass jede Phase kommt und geht und die Kinder irgendwie schneller wachsen, als uns lieb ist.
  • Dieses Stillkissen hier empfehle ich von Herzen!
    Meine Oma hat es mir 2010 zur Geburt des ersten Babys geschenkt. Es ist perfekt fest zum Stillen, zum Sitzen mit Geburtsverletzungen, zum Liegen und Stützen und Krabbeln und Spielen für das immer größer werdende Baby. Ich nutze es seit 14 Jahren und habe es sogar zwischendurch verliehen: Es sieht aus wie neu! (Werbelink)
  • Ich lerne immer mehr, mir nicht zu viele (unnötige) Sorgen um die Zukunft zu machen. Mich zu fragen, ob der Platz für Kleidung und Kinderkram reicht. Ob das Geld reicht, wenn 4 Kinder studieren, auf Klassenfahrten wollen und Geburtstag haben. Ob sie gesund groß werden. Ob sie gute Freunde finden und sein werden. Aber vieles liegt nicht in meiner Hand und ich muss mir jetzt keine Sorgen darüber machen und Freude von heute verlieren. Alles zu seiner Zeit.
  • Ich hätte sowas nie gedacht, aber ich staune, dass es mich immer weniger stört, wie sauber oder aufgeräumt es bei uns ist. Mir ist das immernoch wichtig und ich habe einen hohen Anspruch an Badezimmer, Böden, Kinderzimmer und Küche. Aber wenn es eben nicht geht, dann geht es nicht. Früher habe ich mich und uns dann eher genervt und verrückt gemacht. Heute mache ich, was ich schaffe, aber ich kann besser Aufgaben liegen lassen. Das tut gut. Uns allen. Mein Wunsch ist trotzdem, dass vor allem die Jungs da von uns lernen. Ich würde so gerne 10 Jahre vorspulen und beobachten, wie sie ihre Haushalte führen…
  • Gestern war ein Tag, der mich sehr herausgefordert hat. Mein Mann war nach dem Gottesdienst verabredet, ich war also alleine mit den Kids. Draußen war es nass und kalt. Sonntags lassen wir die Handys und Spiel-Stationen aus. Die Kinder waren rappelig, albern und voller Energie. Ich war müde und genervt. Das war ganz schwer auszuhalten. Am Ende habe ich mit dem Kleinen auf der Couch gespielt, das Baby hat in meine m Arm geschlafen, die Großen haben gepuzzelt. Aber zwischendurch gab es immer mal wieder Streit, lautes Gemecker, Schokoladenkrümel auf der Couch, gekleckerter Punsch, dämliche Witze und Tränen. Sowas gibts auch. Und dann merke ich, wie wir emotional alle unterschiedliche Bedürfnisse haben und Unterschiedliches brauchen.
  • In solchen herausfordernden Zeiten frage ich mich, ob uns die Kinder später vorwerfen werden, dass wir uns nicht richtig gekümmert und zu viel gemeckert haben. Werden wir sehen. Mir hilft dann auch, zu verstehen, dass ich noch immer in der sensiblen Still-Phase bin, mein Körper alles gibt, dass ich viele Schlaf-Unterbrechungen habe und gut auf mich aufpassen muss. Wir alle brauchen Gnade. Mich hat eine Vermissten-Meldung aus der Nachbarschaft ganz schön mitgenommen. Gott sei Dank ist das Mädchen wieder da!
  • Am Wochenende ist meine Oma verstorben.
    Wir sind als Großfamilie dankbar für ihr erfülltes, gesegnetes Leben und planen nun einen liebevollen Abschieds-Tag. Ich habe sie letzte Woche noch mit den Kindern besucht und die Nachricht traf uns nicht ganz unerwartet. Trotzdem ist es eben meine Oma und der Abschied fällt schwer.
    Es ist okay, zu trauern und dann eben mit dem Leben und dem Alltag nochmal mehr emotional herausgefordert zu sein.

In diesem Sinne bin ich dankbar für diese vollen und erfüllten Tage und Wochen, die wir erleben dürfen. Wir lieben Großfamilie!

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Comments

  1. Michaela says:

    Liebe Marit, danke für Deinen Einblick. Viele Gedanken und Erlebnisse kommen mir bekannt vor. Was den Trockner betrifft: Keinen Weichspüler beim Wäsche waschen benutzen, das legt sich wie ein Film auf dem Sensor beim Trockner und sorgt auf lange Sicht für Probleme der Trocknungshitze/dauer. Außerdem ist das nicht nötig, weil die Wäsche sowieso schön weich wird. Und falls Du bügeln noch nicht wegrationalisiert hast, mit einem Trockner kann man das extrem gut, wenn man die Wäsche direkt nachdem sie fertig ist raus holt und zusammenlegt, bzw. aufhängt (Allerdings mache ich das auch wenn ich die Wäsche erstmal wieder im Trockner vergessen habe…)Liebe Grüße an Euch 6 und eine gesegnete Vorweihnachtszeit

    1. Marit says:

      Vielen Dank! Bei uns gibts keinen Weichspüler und gebügelt wird nur im Notfall 🙂 Bis jetzt spart es uns viel Zeit und wir sind sehr zufrieden! Ganz liebe Grüße zurück!

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