1. Geburtstag

Dieser erste Geburtstag eines Kindes ist so besonders!
In einigen Ländern wird er als der wahrscheinlich größte Geburtstag gefeiert, da das erste Jahr als das gefährlichste oder unsicherste oder schwerste Jahr im Leben des Menschen gilt. Ich finde, dieser Geburtstag ist vor allem wichtig für die Mütter.
Man gratuliert den Müttern oder den Eltern, man denkt zusammen mit Wehmut und Erleichterung an vergangene Monate, an schwere und leichte Zeiten..

Mir ging es so. Die Gratulationen für meinen Sohn habe ich gelesen oder bekommen. Die Glückwünsche galten auch mir, als Haupt-Nahrungs- und Liebesquelle. Viele Baby-Newsletter machten den Eltern Mut, auch uns zu feiern, stolz und dankbar zu sein und bei der Geburtstagsfeier-Planung Rücksicht auf das junge Leben zu nehmen.
Am späten Abend vor der Feier überkam mich plötzlich ein „Deko für die Kinderparty“-Fieber. Ich habe blaues Tischband und blaue Luftballons hervorgekramt, mehrmals die Teller und das Besteck verrückt und fast hätte ich auch Partyhütchen und Hochstuhl-Girlanden besorgt.
Aber während der Feier habe ich dann gemerkt, warum der Elternbrief darauf hinwies, Rücksicht auf das Geburtstagskind zu nehmen. Der eine blaue Luftballon, der am Hochstuhl angebunden war, musste im Nebenzimmer versteckt werden, damit die Hauptperson ohne Panik und mit guter Laune feiern konnte.
Und alles andere war so egal. Platzwahl egal, Tischband egal, Geschenkpapier egal, Kerze egal, Kindermusik egal, Geschenke fast egal..

Ich habe den Tag so genossen und war in Gedanken oft im März 2010.
„Vor einem Jahr saß ich hier und war soo aufgeregt. Und jetzt vor einem Jahr haben wir die Hebamme gerufen. Weißt du noch? Jetzt lagen wir im Bett und es ging mir so schlecht. Und weißt du noch…?“
Ich denke nicht mit Wehmut daran zurück. Das, was war, war wunderschön und besonders und einzigartig und neu und aufregend – aber genau so geht es ja weiter. Wenn ich an alle schönen und wertvollen Momente des letzten Jahres denke, könnte ich für 3 Jahre berichten.
Aber es waren nur 12 volle und tolle Monate!
Ich gucke mich in unseren Zimmern um und sehe überall bunte Kinder-Dinge, die heute vor einem Jahr noch nicht dort waren, obwohl wir viel länger ohne Baby hier gewohnt haben.  Aber ich bereue keinen einzigen Tag und ich trauere keinem alten Leben nach.  Es gab schwere Tage mit Schmerz und Stress und schlechter Laune und es gab Erfolge und Lachen und Glück. Ich bin stolz und glücklich über uns drei und freue mich auf die nächsten wertvollen Momente.

Comments

  1. Emilian hat ja auch wirklich gut erwischt mit diesen Eltern! Das Gesamtpaket stimmt ja sowas von stimmig und das nicht zuletzt deshalb, weil Jesus die die Basis dieser Gute-Laune-Family ist. Das ist ansteckend.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert