Mitten im Leben

Die Muttergefühle sind eine kleine Macht.. das merkt frau sofort.
Wusstet ihr, dass man sein Kind unglaublich lieben kann – aber gleichzeitig auch vor Wut fast platzen kann?
(Trotzphase: Herzlich Willkommen!)
Oder wie soll man sich das Lachen verkneifen, wenn man gleichzeitig erziehen und konsequent sein muss? Kaum zu glauben, dass mein Kind mich fröhlich anlächelt, während ich mit allen mir zur Verfügung stehenden Gesichtsausdrücken zeigen will, dass ich böse bin und mich durchsetzen möchte.. denn mit Worten komme ich nicht weit.

Andererseits passiert es auch oft genug, dass wir herzhaft über Emilian lachen und uns freuen, wie er die Welt entdeckt und Erfahrungen macht. Wenn er zum Beispiel einen Schluck von einem Getränk mit Kohlensäure bekommt, schüttelt er sich und hustet.. und versucht, die Kohlensäure von der Zunge zu sammeln, denn es fühlt sich ja an, als wäre da irgendwas.

Gestern waren wir im DM Drogeriemarkt und das ist ein Erlebnis! Die Artikel, die ich in den Wagen lege, nimmt er gleich dreimal und schmeißt sie noch dazu. Es gibt wunderbares buntes Spielzeug auf Augenhöhe, das er aus den Fächern aus- und einräumt und neu sortiert. Dann gibt es ein Schaukelpferd, an den Wänden und Decken hängen Bilder von Schafen und Kühen und es gibt jede Menge Badetiere. Das wäre alles egal, wenn Emilian nicht zu jedem(!) Tier, das er sieht, das Geräusch machen würde. Ich glaube, er kann gar nicht anders. Und ich weiß dann immer, wo er gerade steckt und quakt oder muuht. Die Herren-FlipFlops, die ich im Mittelgang fand, hatten bestimmt auch irgendetwas mit ihm zu tun.. Den Maltisch fand er auch toll und setzte sich wie ein Großer auf den Stuhl, um mit den Buntstiften zu spielen. Und die Schiebetür am Ende hat ihn auch sehr fasziniert.
Was es alles gibt!

Auf dem Weg nachhause gingen wir an einem kleinen asiatischen Mädchen mit Papa vorbei, die auf einer Bank saßen und Smarties aßen. Zielstrebig schoß Emilian auf sie zu, blieb dann aber schüchtern an der Nachbarbank stehen – sein Wunsch wurde jedoch schon bemerkt und das Mädchen streckte ihm ihre Hand mit einem gelben Smarties hin. Keine Reaktion, er tänzelte nur unsicher an der Bank herum. Sie wusste sich nicht zu helfen, gab dem Papa die Schokolade. Keine Reaktion. Dann nahm das Mädchen nochmal das Smarties, rückte näher an Emilian heran und er nahm ihn sich und flitzte zurück zu uns – mit einem überaus stolzem und glücklichem Gesichtsausdruck.
Und erst auf Papas Arm mit nötigem Abstand traute er sich, die Schokolade endlich in den Mund zu stecken.

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