Frühlingsgefühle

Wenn es in Richtung Frühling geht, fängt mein Herz zu schlagen an. Ich bekomme neue Energie, neue Kräfte, gute Laune und neue Luft zum Atmen. Naja fast. Aber in jedem Jahr (das kann hier auf dem Blog für die letzten 6 Jahre nachgelesen werden!) liebe ich diese Zeit. Immer wieder!

Und ich nutze mal die paar Stunden Frühling, die wir heute hatten, um fröhlich zu schreiben, wie gut es mir geht. Wenn es nämlich ab morgen tagelang regnen soll, könnte ja meine Laune ganz schnell ganz anders aussehen. Könnte.
Ich wollte nämlich zum Beispiel eben duschen gehen. Jari hatte lange auf meinem Arm geschlafen, während wir Abendbrot gegessen und ich die Kinder ins Bett gebracht hatte. Ich legte ihn auf die Couch zu meinem Mann und ging ins Bad. Die Dusche, die allein schon auf Grund ihrer Seltenheit irgendwie schön und entspannend sein sollte, wurde durch eine SMS aus dem Wohnzimmer unterbrochen bzw. abgekürzt. So saß ich hier mit nassen Haaren auf der Couch und beruhigte den Kleinen.
Aber es geht mir gut, denn wir hatten ja Frühling. Und das war so schön!!

Mein Mann und ich sind heute zusammen im Sonnenschein zur Schule und Kita spaziert und haben die Kinder abgeholt. Wir hatten dann zwei Besucher-Jungs und waren draußen. Ich habe angefangen, Garten und Terrasse aufzuräumen. Ich musste einfach. Jari schlief neben mir zufrieden im Kinderwagen.

Gestern habe ich den Streik der Lehrer in Berlin ausgenutzt und war mit den Jungs im Zoo! Mit allen dreien. Schon allein wegen der Bus- und Bahnfahrt ist das ein Highlight. Wir spazierten durch die Sonne und freuten uns über Pflanzen- und Tierwelt. Während die Elefanten gefüttert wurden, saß ich auf einer Bank in der Sonne und die Kinder warfen kleinen Spatzen Krümel zu. Wir amüsierten uns über Pinguine und Nilpferde und saßen sehnsuchtsvoll am Wellenbecken der kalifornischen Seelöwen. Meine Kinder kennen sich gut aus und nun, da Emilian lesen kann und alle Schilder an den Gehegen neu und kinderfreundlich gestaltet wurden, wird noch mehr Wissen aufgesaugt.
Wir haben jetzt übrigens eine Jahreskarte!
Wer also mit uns einen Tag im Zoo Berlin verbringen möchte: Bitte gerne!

Emilian fotografierte Pinguine

Die frische Luft hat Jari fast den ganzen Tag schlafen lassen. Pause zum Essen und Stillen machten wir im Restaurant und im Affenhaus. Am Abend wurde es schnell kühl und wir wurden müde. Aber das Licht war wunderbar. Bis zum Sonnenuntergang.

Jari nimmt jetzt in größeren Schritten zu und wird immer wacher. Jeden Tag denke ich, er ist kurz davor, einen von uns anzugrinsen. Er guckt so aufmerksam, wenn wir mit ihm reden und kennt unsere Stimmen ganz genau. Dinge wie Wickeln und Umziehen, die er am Anfang gar nicht mochte, hält er jetzt besser aus und genießt die Streicheleinheiten. Ich passe sehr genau auf, was ich esse und seinem Bauch geht es gut damit. Jeder Pups ist ein Glück für uns…

Am Anfang der Woche haben wir ein Pinterest-Projekt umgesetzt, das lange auf meiner Liste stand. Schon in Amerika habe ich dafür Wachsstifte gesammelt… Und es hat funktioniert!

Ich versuche, mich an das Leben mit vier Männern zu gewöhnen. Manchmal setze ich mich durch und manchmal gebe ich auf. Oder sehe weg. Oder gebe nach. Wenn aus den drei Jungs wirklich Männer geworden sind, brauche ich mit meinen Wünschen und Regeln auch nicht mehr anfangen.
Tagsüber lasse ich das Haus, wie es ist und räume hier und da Zeug hin und her. Jeden Tag wird ein bißchen geschafft und die Kinder müssen einfach mithelfen. Ich versuche, die Küche gut sauber zu halten, denn da möchte ich mich wohlfühlen. Dafür hängt die Wäsche tagelang auf der Leine und wartet. Überhaupt landet gerade viel Wäsche im Wäschekorb. Das kann doch nicht nur an Jari liegen…
Die Jungs müssen das lernen. Was kommt jeden Abend in die Wäsche? – Socken zum Beispiel. Was kann zurück in den Schrank und was bleibt für morgen liegen? Wie oft darf ich einen Schlafanzug wechseln und wo lege ich meine Hose hin, damit ich sie am nächsten Tag finde?
Fast jeden Abend sauge ich die untere Etage… am Morgen runterzukommen und einen sauberen Boden zu sehen, mit den Füßen nicht in Streusteinchen zu treten, ist was sehr Schönes!
Den Kampf gegen Staub und dreckige Fenster habe ich inzwischen aufgegeben. Auch die Zahnpasta-Spuren im Waschbecken… egal. Und das Kinderzimmer… puuuh. Wahrscheinlich hätte ich das vor ein paar Jahren nie geglaubt, aber es gibt Schlimmeres.
Und es gibt Wichtigeres. Ein bißchen Gelassenheit ist gar nicht schlecht und durchs Stillen werde ich gerade „gezwungen“, oft einfach nur dazusitzen und da zu sein.

Eine glückliche Mama ist eine bessere Mama.

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