Ein Erlebnis und ein Bekenntnis

Wir waren zu einer Geburtstagsfeier eingeladen!
Im Prenzlauer Berg, an der Schönhauser Allee, gibt es ein kleines süßes Café.
Und dort gab es eine Feier zum 30. Geburtstag von…

FlikFlak

 

 

 

 

Quelle: www.flikflak.com

Wer von euch kennt das???

Ich muss ehrlich sagen, dass ich vor dieser Einladung noch nie von flikflak gehört habe. Wahrscheinlich bin ich zu jung… oder es liegt eben daran, dass ich aus dem Osten komme. Und wir hatten ja nichts…

Gibt es hier Leser, die sagen: „Jaa! Meine erste Kinder-Uhr kam von flikflak!“ ?

Seit 30 Jahren gibt es nämlich diese Uhren aus der Schweiz. Und die sind nicht nur wasserdicht, stossfest, maschinenwaschbar und hautfreundlich – sondern auch echt süß und kinderfreundlich.

Schaut euch auf der Seite mal ein bißchen um!

Ihr werdet viele Informationen, kleine Filme und den Hinweis zu einer tollen „Wir lernen die Uhr“-App finden!
Ich habe die App schon aufs Handy und iPad geladen und werde sie meinem Großen sofort zeigen, wenn er aus der Schule kommt! Am Ende der 1. Klasse fangen sie bereits an, erste Uhrzeiten zu lernen.

***

Im Café Milchbart durften wir nun also Geburtstag feiern!

Es gab die süßesten Kuchen (süß im doppelten Sinn), leckere Limonade und überhaupt fehlte es an nichts! Die Kinder durften basteln, toben und sich schminken lassen. Wir saßen im Hinterhof mitten in Berlin, trafen andere Blogger-Familien und sahen den Kindern beim Spielen zu.

In der Goodie-Bag, die wir zum Abschied bekamen, fanden wir tolle Schätze. Die neue Brotbox wurde heut gleich für die Schule gepackt!

Gegen 18:00 Uhr machten wir uns auf den Weg nachhause.
Wir waren mitten im Prenzlauer Berg und verabredeten uns kurz mit meiner Schwester. Die Sonne schien warm, das Leben tobte in diesem Kiez, den ich so liebe.
An einem Bücherladen konnte ich nicht vorbei gehen und die Jungs durften sich ein Buch aussuchen.

Während wir so vom U-Bahnhof Schönhauser Allee zum U-Bahnhof Eberswalder Str. flanierten und mit der Linie M10 ein paar Stationen fuhren, stellte ich doch schweren Herzens fest: Mit Kindern möchte ich hier nicht wohnen.

Ich entschuldige mich für meine spießbürgerliche Haltung und ich hätte tatsächlich nicht gedacht, dass ich mich einmal auf die Seite der Spießer stellen würde… aber es ist soweit.

Ich liebe den Prenzlauer Berg … und wäre ich allein mit meinem Mann unterwegs gewesen, so wäre ich in jedes kleine Lädchen gegangen. Ich hätte mich in ein vietnamesisches Restaurant gesetzt, ich hätte nebenan einen Cocktail getrunken und hätte mich über die Namen der Geschäfte gefreut, die nirgendwo so kreativ sind, wie hier. Ich hätte Postkarten und Second-Hand-Spielzeug gekauft. Ich hätte mich an die Strasse in die Sonne gestellt und den Straßenmusikern gelauscht. Und ich wäre wahrscheinlich erst gegen 23:00 Uhr schweren Herzens in die S-Bahn Richtung Süden gestiegen. Raus aus der Stadt, in meinen Spießer-Garten…

Meine Kinder sind es gewohnt, frei zu sein und Platz zu haben, auch mal auf der Strasse zu spielen. Im Hinterhof sollte man den Ball nicht ganz so sehr kicken. Im Hausflur sollte man nicht ganz so laut rufen. Und aus dem kleinen Café sollte man nicht auf die Strasse und auf den Fahrradweg stürmen.

Ich weiß, dass wir es der Großzügigkeit unserer Familien zu verdanken haben, dass wir überhaupt aus der Platte in Hohenschönhausen in ein Häuschen im Grünen ziehen konnten.
Ich möchte nicht sagen, dass mir andere Kinder in anderen Bezirken leid tun. Ich möchte niemanden bemitleiden oder verurteilen. Andere Kinder sind cool und welt-offen und kommen mit jedem schnell in Kontakt. Meine Kinder bleiben stehen und staunen, wenn sie eine Person im U-Bahnhof schlafen sehen, wenn sie eine Person ohne Arme im Rollstuhl sitzen sehen, wenn sie eine Person mit rosa/grünen Haaren sehen. Meine Kinder könnten noch nicht in eine Strassenbahn einsteigen und allein ein paar Stationen fahren. Und meine Kinder verpassen Kindercafés und Spielplatzfreundschaften.
Für meinen Coffee to go muss ich schon ein paar Schritte gehen und fancy Sirup gibts nicht dazu. Ich weiß nicht, wo hier in der Nähe so ein kleiner cooler Postkarten-Laden ist und die Restaurant-Auswahl ist klein.
Ich liebe es, dass im Prenzlauer Berg das Leben direkt vor der Haustür stattfindet. Dass man hören kann, welche Musik die Nachbarn gern hören und riechen kann, was in anderen Familien zum Abendessen gekocht wird. Ein Teil von mir liebt dieses Leben.
Ich bin gern hier, ab und zu, auch mit Kindern, ab und zu. Denn das gehört zu mir, zu Berlin. Zu unserer Stadt.

Das „normale Leben“ auf der Schönhauser Allee fand Liam so aufregend und er fragte mich, welche Party hier stattfindet.
Ich war damit beschäftigt, die Kinder bei mir zu halten, zu gucken, wo sie hinfassen und hintreten, Pollern auszuweichen und dabei nicht in ein Fahrrad zu laufen, die Jungs von coolen Sport-Wetten-Geschäften loszureißen. Ich finde es wirklich toll dort – nur eben nicht mit Kindern.

Mir ist schon aufgefallen, wie toll und sicher die Kiez-Kinder Fahrrad fahren und sich sicher durch die Strassenbahnen hangeln. Wie Hinterhöfe von Familien geteilt werden und sowieso: Der Style im Prenzlauer Berg ist einmalig.

Aber ein anderer Teil in mir liebt eben den Stadtrand. Als wir dann, weit weit draußen, aus der S-Bahn ausstiegen, sagte Liam: „Mama! Wie still es hier ist. Fast wie am See!“

Und so träume ich also dem wilden, bunten Leben in Mitte hinterher, der Strassenmusik und der Cockail HappyHour, die ich verpasse, während ich spät am Abend noch die Wäsche in den Garten hänge, ein paar Himbeeren nasche und mit meinem Mann in absoluter Ruhe auf der Terrasse ein Glas Wein trinke. Ich Spießer.

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