Jahresrückblick

Alle Welt zieht Bilanz und blickt zurück und bevor es vielleicht eine Blogstatistik von 2012 gibt, nehme ich mir auch Zeit, um auf mein Jahr zurückzusehen.
In 12 Monaten kann eine Menge passieren und es hängt von mir ab, in welchem Moment ich auf mein Jahr 2012 zurückblicke. Wenn es mir gut geht, fallen vielleicht alle positiven Erlebnisse viel mehr auf und wenn ich schlechte Laune habe, denke ich an die Zeiten, die eben nicht so gut waren.
Aber ich muss gestehen: In solchen emotionalen Momenten wie zu einem Jahreswechsel neige ich dazu, Angst vor dem Morgen zu haben.
Was könnte uns alles passieren? Welche Schwierigkeiten werden kommen?
Gerade deswegen möchte ich dankbar für das Jahr 2012 sein!

Es gab Situationen, die ich nicht unbedingt vermissen werde..
Ich erinnere mich, wie ich hochschwanger mit Emilian allein zuhause war und verantwortungsbewusst mit dem Schnee vor dem Haus gekämpft habe.
Hilflos stand ich mit meinem dicken Bauch vor den unzähligen Kisten, im Ohr noch die Warnung des Arztes: „Schonen Sie sich, es kann jederzeit losgehen..“
Dann gab es viele Sorgen, ob Emilian sich in dem neuen Haus gut einlebt und wie wir die ganze Arbeit schaffen sollen und überhaupt habe ich mir viele Gedanken um den perfekten Zeitpunkt der Geburt gemacht.
Es gab einige Tage und Nächte, in denen wir einfach nicht mehr wussten, was wir mit Liam machen sollen, damit er zu schreien aufhört und ich denke, das war das Jahr, in dem ich am wenigsten geschlafen habe! Lange vor der Geburt haben mich kleine Wehen und große Sorgen wach gehalten und nach der Geburt.. hat Liam bis jetzt einmal durchgeschlafen. Es gab unendliche viele Bauchkrämpfe,
es gab Erkältungen, Trotzanfälle, Zahnschmerzen…
Unser Auto war mehr als einen Monat in der Werkstatt.
Es gab Tage, an denen „Sommer“ auf dem Kalender stand und wir vor lauter Regen nicht mehr wussten, wie wir uns die Zeit noch vertreiben sollte.
Nicht immer konnte ich meinen Mann abends nach der Arbeit mit einem Lächeln empfangen und ab und zu habe ich mir gewünscht, einfach alleine wegzugehen und alles hinter mir zu lassen. Gerade heute war auch eine Nacht, die nicht zu denen mit dem meisten Schlaf zählen wird.

Aber:
In diesem Jahr ist für uns als Familie so viel passiert und da darf man als Mama auch mal ein bißchen erschöpft sein! Ich bin über mich hinausgewachsen und habe Dinge erlebt und getan, die ich mir nie zugetraut hätte.

Wir sind in unser Traumhaus gezogen!
Einen Tag nach dem Umzug durfte mein Mann für 2 Wochen Freunde in Californien besuchen und Emilian und ich durften bei meinen Eltern wohnen.
Wir hatten so viel Hilfe beim Umziehen und Einrichten, haben den einen oder anderen Euro an der Kasse unseres Lieblings-Möbelhauses abgegeben…
Aber schon lange hängt keine to-do-Liste für meinen Mann mehr am Kühlschrank und wir alle vier fühlen uns richtig wohl hier. Im Sommer konnten wir zum ersten Mal den eigenen Garten, Gartenmöbel und sogar eigenes Obst genießen und ich kann nicht oft genug sagen, wie gut sich das anfühlt!
Vom 4. Stock im Hochhaus und jetzt: Treppe runter, Terrassentür auf – Garten!
Unser zweiter Sohn wurde gesund und zum perfekten Zeitpunkt geboren!
Wir gingen in der Nacht ins Krankenhaus, Emilian schlief, Oma und Opa passten auf, Liam kam fast nebenbei und brauchte nur 20 Minuten – mein Mann konnte Emilian am Morgen wecken.

Durch das neue Haus und das neue Baby hatten wir oft Besuch und konnten viele schöne Zeiten mit Freunden genießen. Mein Geburtstagsgeschenk von meinem Mann bekommt die meiste Aufmerksamkeit nach ihm und den Söhnen und nie zuvor haben wir so viel guten Kaffee trinken können!

Unsere Freunde hier in der Gegend und unsere neue Kirche tun uns auch immer wieder so gut! Es fühlt sich gut an, neue Menschen kennenzulernen, mittendrin zu wohnen und die Freunde nicht nur am Sonntag sehen zu können.
Emilian hat tolle Freunde hier und fühlt sich richtig wohl!
(Als wir vor ein paar Tagen gegen 21:00 Uhr auf dem Weg nachhause an unserer Strasse vorbeifuhren, um noch einen Brief abzugeben, fragte er von hinten:
„Papa, wo fahren wir noch hin?“)

Dann hatten wir einen wun-der-schö-nen Sommerurlaub!
Strand, Sonne, Urlaub, Pool, Massage, Familie, Eis essen, zu zweit weggehen, lesen, spielen, nachts spazieren, Lagerfeuer..

Wir hatten eine tolle Mitbewohnerin, die uns viel unterstützt hat. Freunde oder Familienangehörige haben uns besucht oder eingeladen, um zu helfen.
Wir hatten Spieleabende mit bis zu 25 Gästen, wir haben viel gelacht, viel Pizza gemacht, viele Cookies gebacken, viele Filme geguckt, viele Bücher ausgeliehen, viel getobt und gespielt, bei IKEA gefrühstückt, im Planschbecken geplanscht,
die Wäsche nach draussen gehängt, Kirschen geerntet, Nachbarn kennengelernt, Spielplätze und Lieblingsläden entdeckt…

Ja, es gab schwere Zeiten, die mich wirklich herausgefordert haben!
Aber trotzdem liebe ich meinen Mann und meine Söhne über alles! Und auch wenn die beiden kleinen Männer mich an meine Grenzen bringen, berührt ihr Lächeln oder Lachen mich immer wieder und ich könnte sie jederzeit schnappen und ihnen das Gesicht abknutschen, bis sie quietschen!

In so einem Moment bin ich wieder gut darin, vor Sorgen und Fragen über das nächste Jahr zu zergehen.
Wie kommt Emilian im Kindergarten klar?
Wie wird das, wenn beide Kinder laufen und größer werden?
Werden wir gesund sein?
Was passiert mit unseren Familien?
Wie sollen wir mit unseren großen Plänen für die Zukunft umgehen?

Jetzt geht es mir gut!
Jetzt kann ich Weihnachten und meine Familie kaum erwarten!
Jetzt bin ich glücklich und gesund!
Jetzt bin ich dankbar über meine drei wunderbaren Männer!

Und Gott sagt in der Bibel zu mir:
„Deshalb sorge dich nicht um morgen – der nächste Tag wird für sich selber sorgen! Es ist doch genug, wenn jeder Tag seine eigenen Lasten hat.“

Comments

  1. […] vor Weihnachten las ich meinen Jahresrückblick von 2012 und war erschrocken, wie schwer dieses Jahr für mich gewesen sein muss. Jetzt, mit genug Abstand, […]

  2. Hannah says:

    DANKE!

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